31.05.2024 | Nachricht

Kabinettkonzert zum 300. Geburtstag des Kurfürsten Carl Theodor

Anders Muskens zu Gast im Forschungszentrum

Auch wenn der 300. Geburtstag des musikliebenden pfälzischen Kurfürsten erst im Dezember gefeiert werden kann, finden bereits jetz die ersten auf dieses Ereignis bezogenen Veranstaltungen statt. Am 19. März war der aus Edmonton/Kanada stammende Pianist und Orchesterleiter Anders Muskens zu Gast im Forschungszentrum. Er spielte Werke von Christian Friedrich Daniel Schubart, Georg Joseph Vogler und Wolfgang Amadeus Mozart, allesamt Komponisten, die einen engen Bezug zur berühmten Mannheimer Hofmusik hatten. Muskens hatte ein ganz besonderes Instrument mitgebracht, ein originales Tafelklavier der Londoner Firma Longman & Broderip, das im Jahr 1788 gebaut worden war. Dieses Squarepiano ist repräsentativ für ein hochwertiges englisches Instrument der damaligen Zeit, das in ganz Europa exportiert und nachgebaut wurde. Die Firma Longman & Broderip war ein produktiver Musikverlag mit Musikalien- und Musikinstrumentenhandlung.  Dieses besondere Modell eines quadratischen Klaviers gehört zu den Spitzenmodellen der Firma und verwendet eine neu patentierte Mechanik, die von Johannes Geib (1744-1818) entwickelt wurde, einem aus Staudernheim in Rheinland-Pfalz stammenden deutschen Einwanderer. Geib begann seine Karriere als Orgelbauer, wanderte aber in den 1760er Jahren nach London aus. Nachdem er Mitte der 1780er Jahre die neue Mechanik dieses Klaviers entwickelt hatte, unterzeichnete Geib einen Exklusivvertrag zur Herstellung von Instrumenten für L&B unter königlichem Patent. Später, im Jahr 1797, zog er nach New York und gründete seine eigene Klavierbaufirma. Das im Konzert gespielte Instrument ist Teil der persönlichen Sammlung von Anders Muskens. Es wurde in Bath erworben und 2018 von Paul Kobald in Amsterdam restauriert.

Der kleine Kreis von Zuhörern genoss in behaglicher Atmosphäre nicht nur Muskens virtuoses Spiel, sondern auch den betörenden Klang des wunderschönen Instruments mit seinem fein singenden  Ton. 

Es war das erste Mal, dass die Notenbibliothek des Forschungszentrums auch als Raum für ein Konzert in der Tradition der kurfürstlichen Kabinettmusik diente. Das große Vergnügen der Zuhörer aber auch des Künstlers ließen die Erwartung von einer einer Fortsetzung laut werden.

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